2023-07-Online-Wohnungsindex_MM
heit der Städte zugenommen. Nur in 6 der 15 untersuch ten Städte (St. Gallen, Chur, Lugano, Luzern, Aarau, Zug) war die Nachfrage leicht rückläufig. So verkürzte s i ch beispielsweise in der Stadt Luzern die Insertionszeit mit 30% nur unterproportional verglichen mit der Abnahme der Zahl an Inseraten um 38%. Dies lässt auf eine rück läufige Nachfrage schliessen. Nahezu unverändert war die Nachfrage nach Wohnungen in der Stadt Lugano, wo die Ausschreibungszeit (–14%) fast im gleichen Ausmass wie die Zahl der Inserate zurück gingen (–16%). Wie aus der untenstehenden Abbildung ersichtlich, ver zeichneten fast doppelt so viele Städte eine steigende Nachfrage nach teuren Mietwohnungen (2500 – 3500 CHF), wie eine abnehmende Nachfrage nach diesen Wohnungen. Lediglich die Städte Zug, Luzern, Freiburg, St. Gallen und Davos verzeichnen eine schwächere Nach frage nach teuren Mietwohnungen. Umgekehrt ist das Bild bei günstigen Mietwohnungen (un ter 1000 CHF Mietzins). Dort weisen nur 6 der 15 unter suchten Städte eine steigende Nachfrage auf . Nur die Städte Zug, Davos, Baden , Olten , Bern und Fribourg konnten eine leicht steigende Nachfrage nach günstigen Mietwohnungen verzeichnen. Bemerkenswert ist zudem, dass bei den Wohnungen im gehobenen Segment fast die Hälfte der untersuchten Städte die Zahl der Inserate zunahm. Im preiswertesten Segment hingegen war in allen analysierten Städten ein rückläufiges Insertionsvolumen zu verzeichnen. Für Studienleiter Prof. Dr. Peter Ilg des Swiss Real Estate Institute, sind vor allem zwei Entwicklungen beachtens-wert: «Trotz vermehrtem Homeoffice ist keine Stadtflucht festzustellen. In den Städten wird im Unterschied zur gesamten Schweiz eine Nachfragezunahme verzeichnet.» Und weiter: «Trotz der Klagen über Wohnungsknappheit und steigende Mietzinse in Städten werden weniger kleine und günstige Mietwohnungen, sondern mehr grosse und teure Objekte nachgefragt. Diese Daten lassen darauf schliessen, dass steigende Mietzinse in den Städten von den Betroffenen in Kauf genommen werden. Ansonsten wäre das Nachfrageverhalten genau umgekehrt zur aktuellen Situation – kleine, günstigere Wohnungen würden vermehrt gesucht, teurere weniger.» • Nachfrage nach teuren Mietwohnungen steigt, jene nach günstigen sinkt
Anmerkung zur Datengrundlage Die Volumenangaben umfassen jeweils sämtliche Inserate (laufende und beendete) während einer Periode. Doppelzählungen in aufein anderfolgenden Perioden sind möglich. Die durchschnittliche Inser tionsdauer basiert auf beendeten Inseraten. Die Jahresvergleiche beruhen jeweils auf den beendeten Inseraten der jeweiligen Vorjah resperioden. Alle Mietwohnungsinserate, in denen sich im Inserat Rückschlüsse auf eine Erstvermietung (bei einem Neubau) oder auf eine totalsanier te Wohnung ziehen lassen, werden als neuvermietete Objekte klassi fiziert. Finden sich im Inserat keine Hinweise auf ein neuvermietetes Objekt, wird es als «Wohnung zur Wiedervermietung» klassifiziert.
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