HEV Jahresbericht 2019

JAHRESBERICHT 2019

Der schweizerische Liegenschaftsmarkt

Der schweizerische Liegenschaftsmarkt

Privatverschuldung (in Prozent des BIP, 2017)

% 140 120 100

80 60 40 20 0

Wohnbautätigkeit Die Wohnbautätigkeit dürfte sich 2019 auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vorjahren bewegt haben. Die definiti- ven Zahlen des Bundesamts für Statistik liegen noch nicht vor, aber es dürften ca. 50‘000 neue Wohneinheiten gebaut worden sein. Der Bauindex, welchen der schweizeri- sche Baumeisterverband und die Credit Suisse gemeinsam herausgeben, er- reichte Ende 2019 einen neuen Höchst-

USA

Italien

Kanada

Schweiz

Eurozone

stand von 151 Punkten und nahm ge- genüber dem Vorjahr um knapp 10 Pro- zent zu.

Schweden

Australien

Niederlande

Deutschland

Grossbritannien

Quelle: VZ Vermögenszentrum, 2019

Die Baupreise sind 2019 leicht angestie- gen: um + 0,4% gegenüber dem Vorjahr.

noch keine neuen SARON-Produkte. Li- bor-Hypotheken werden von den meis- ten Instituten noch bis Ende 2021 verge- ben und danach durch neue Angebote abgelöst werden. Der beste Zinssatz für eine zehnjährige Festhypothek lag im Dezember 2019 bei 0,86%, der Durch- schnitt der wichtigsten Banken lag bei 1,20%. Da die Geldpolitik der Schwei- zerischen Nationalbank unverändert bleibt, dürften sich die Hypothekarzin- sen auch 2020 nur wenig verändern.

Die Wachstumsrate des Hypothekar- volumens hat gegenüber dem Vorjahr leicht zugenommen und lag am Jahres- ende bei ca. 3,5%. Das gesamte Hypo- thekarvolumen der von der SNB unter- suchten Banken hat 2018 erstmals die Grenze von 1000 Milliarden Franken überschritten. Die Schweiz hat eine der weltweit höchsten Privatverschuldun- gen, was vor allem an den hohen Hypo- thekarschulden liegt.

Hypothekarmarkt: SARON löst LIBOR ab

Der Zinsentscheid der SNB vom Ja- nuar 2015 hallt noch immer nach. Im Dezember 2019 hat die SNB ihren Kurs ein weiteres Mal bestätigt. Sie hat im vergangenen Jahr das Libor-Zielband durch den SNB-Leitzins ersetzt. Dieser Leitzins liegt unverändert bei -0,75%. Der Grund für die technische Änderung liegt darin, dass die Zukunft des Libors unsicher ist. Da sich Banken seit der Fi- nanzkrise von 2008 praktisch keine un- gesicherten Darlehen mehr gewähren, ist der Libor als Referenzzinssatz für Kreditgeschäfte keine gute Grundlage mehr. Durch die Ablösung des Libors erge- ben sich wichtige Änderungen bei der Vergabe von Libor-Hypotheken. Solche Hypotheken werden in Zukunft auf der Basis eines neuen Zinssatzes berechnet werden. In der Schweiz wurde dafür der SARON (Swiss Average Rate Over- night) festgelegt. Dieser Zinssatz be- ruht auf tatsächlichen Transaktionen für kurzfristige Kredite der Banken bei der Nationalbank. Viele Banken haben

Neu gebaute Wohnungen

60’000

50’000

40’000

30’000

20’000

10’000

0

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Einfamilienhäuser Total

Quelle: Credit Suisse, Schweizerischer Baumeisterverband - Dezember 2018

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