HEV Jahresbericht_2021

Der schweizerische Liegenschaftsmarkt

Preisentwicklung Der Erwerb von privatem Wohneigen tum wird für den Durchschnittsbürger immer schwieriger. Immer weniger Leute können sich ihre eigenen vier Wände leisten, wo doch genau jetzt das Wohnen einen noch grösseren Stel lenwert im Leben von Herr und Frau Schweizer erlangt hat. Und dennoch scheint dem unaufhörlichen Preis wachstum des Wohneigentums nichts entgegenzusetzen sein. Die Preise der Einfamilienhäuser stiegen im vergan genen Jahr um 8 Prozent, die des Stock werkeigentumes um 6 Prozent. Dieser Trend wird durch die Pandemie weiter angeheizt, da das Zuhause nun zunehmend mit dem Arbeitsplatz ver bunden wird und es deshalb zu einer noch stärkeren Kauflaune auf dem pri vaten Wohnungsmarkt kommt. Seit der Jahrtausendwende geht man von 50 bis 60 Prozent Wertsteigerung für Wohnei gentum im Eigenheimmarkt aus, je nach Lage und Segment. Auch auf ins titutioneller Seite wird vermehrt in den

Die Teuerungsrate für Mietwohungen hat sich im Jahr 2021 etwas erhöht und stand im November auf 1,3 Prozent.

krisenbeständigen Immobilienmarkt investiert, der dank des anhaltenden Tiefzinses stabile Erträge verspricht. Es wird jedoch erwartet, dass die Nachfra ge – und somit der Preisanstieg – sich im nächsten Jahr etwas abschwächen wird. Die Institutionalisierung des schweize rischen Immobilienparks ist seit dem neuen Jahrtausend auf demVormarsch. Der neue Trend «Buy-to-let» (Deutsch: Kauf zur Vermietung), in dem private Investoren Wohneigentum zur Vermie tung erwerben, stieg in den letzten 15 Jahren enorm an. Zudem wird immer weniger Wohneigentum gebaut. Die Mieter erwartet im neuen Jahr eine positive Entwicklung. Im 4. Quartal 2021 nehmen in der Schweiz die Markt mieten für Wohnungen zwar leicht zu, aber im Jahresrückblick bleiben die Neubau-Mieten praktisch unverändert (-0,3 Prozent), während es im Altbau segment etwas stärker abwärts geht (-1,7 Prozent). Auch der Swiss Real Estate Offer Index der Immobilienbe ratungsfirma IAZI hat sich im Jahres zeitraum kaum bewegt (+0,03 Prozent).

Preiserwartungen im Segment der Einfamilienhäuser

900 800 700 600 500 400 300 200 100 0

2000

2002

2005

2008

2010

2013

2016

2019

2021

Gehobenes

Mittleres

Unteres

Anmerkung: Innerer Wert, indexiert (Basis: 1. Quartal 2000 = 100). Quelle: Baulandpreisindizes Fahrländer Partner 2021

43

Made with FlippingBook Digital Publishing Software