HEV Jahresbericht 2016
JAHRESBERICHT 2016
Der schweizerische Liegenschaftsmarkt
DER SCHWEIZERISCHE LIEGENSCHAFTSMARKT Immobilienumfrage 2016 / 2017 HEV Schweiz
Aussichten 2017 Die befragten Experten erwarten 2017 bei den Einfamilienhäusern und Eigen- tumswohnungen weiterhin keine Preis- anstiege. Es ist von stabilen Preisen aus- zugehen. Lediglich die Preise für Mehr- familienhäuser dürften 2017 nochmals ansteigen. Bei den Einfamilienhäusern gehen 47% der befragten Experten von konstanten Preisen aus, 30% erwarten sinkende Preise (Vorjahr 23%) und 23% erwarten steigende Preise (Vorjahr 18%). Gleich- zeitig rechnen die Experten mit einer Abnahme der Neubautätigkeit in die- sem Bereich, was sich stabilisierend auf das Preisniveau auswirken dürfte. Bei den Eigentumswohnungen erwar- ten 46% der Experten konstante Prei- se, während 32% rückläufige Preise erwarten. Dies sind leicht weniger als im vergangenen Jahr, als noch 36% von diesem Szenario ausgingen. Hingegen erwarten wieder mehr Personen einen Anstieg der Preise für Eigentumswoh- nungen (22%).
sehr ähnlich wie 2015. Mehr als die Hälfte der Experten gehen von steigen- den oder sogar stark steigenden Preisen für das kommende Jahr aus (57%). Da- bei erwarten 30% eine Ausweitung der Neubautätigkeit, während 46% davon ausgehen, dass diese konstant bleibt. Die Befragten scheinen zu erwarten, dass der Markt auf die hohe Nachfrage reagiert. Letztes Jahr glaubten nur 18% an eine Ausweitung des Angebots. Das Mietzinswachstum dürfte auch 2017 bescheiden ausfallen oder noch- mals sinken. 59% der Befragten pro- gnostizieren insgesamt unveränderte Wohnungsmieten. Hingegen gehen 30% davon aus, dass die Mieten sinken wer- den. Dies sind deutlich mehr Personen als im vergangenen Jahr. Die Experten gehen also von einer erschwerten Ver- mietbarkeit und somit von sinkenden Mieterträgen aus. 71% der Befragten rechnen für das Jahr 2017 mit konstanten Baukosten (Vor- jahr 69%). Für 2017 werden von 60% der Experten steigende Baulandpreise erwartet. Dies sind deutlichmehr als imVorjahr, als 50%
steigende Baulandpreise erwarteten.
Bei den Büro- und Geschäftsliegen- schaften sind die Erwartungen für die Preisentwicklung an allen Lagen pes- simistisch. An grossstädtischen Zent- rumslagen wird die Situation nicht ganz so kritisch eingeschätzt, doch auch hier erwarten 57% der Antwortenden sin- kende Mieten. Für die übrigen gross- städtischen Quartiere sowie Lagen in der Aglomeration oder in mittelgrossen Städten erwarten jeweils 85% sinkende Mieten. Während die Erwartungen für diese Gebiete etwa gleich geblieben sind, so haben sie sich für die Zent- rumslagen deutlich verschlechtert.
"Die Preise für Wohneigentum haben sich 2016 moderat entwickelt . Die Experten erwarten auch für das kommende Jahr konstante Preise ."
Die HEV Immobilienumfrage wird seit den 1980er Jahren durchgeführt. Befragt werden Fachleute der Immobilienbran- che in der ganzen Schweiz. Dieses Jahr verschickte die Fédération Romande Immobilière die Fragebögen des HEV Schweiz ebenfalls an ihre Mitglieder. Dadurch konnte die Datenbasis in der Westschweiz stark verbessert werden. Insgesamt nahmen über 235 Teilneh- mer an der Umfrage teil. Rückblick 2016 Die befragten Experten schätzen die Nachfrage nach Einfamilienhäusern für 2016 etwa gleich ein wie imVorjahr. 64% der Antwortenden stellten keine Verän- derung fest, 19% meldeten eine kleine- re und 16% eine gestiegene Nachfrage. Im Vergleich zu 2015 empfanden mehr Personen, dass sich das Angebot an Einfamilienhäusern verkleinert habe. Eine Mehrheit von 60% empfand das Angebot als gleich gross. Im Vergleich zu 2015 beobachteten beinahe gleich viele Experten gleichbleibende Preise (45%). 19% gaben sinkende Preise an und 28% gaben steigende Preise an. Da- bei scheint es relativ grosse regionale Unterschiede zu geben. Während die EFH-Preise in der Genfersee-Region eher zu sinken scheinen, scheinen sie in der Ostschweiz anzusteigen.
Im Segment der Eigentumswohnungen beobachteten 61% eine gleich bleiben- de Nachfrage. Demgegenüber stellten 50% ein konstantes und 39% ein wach- sendes Angebot fest. Damit scheint das Angebot an Eigentumswohnungen we- niger schnell zu wachsen. Auch bei den Eigentumswohnungen werden unter- schiedliche Preisentwicklungen gemel- det. Während 42% der Experten gleich- bleibende Preise meldet, sind je ca. 25% der Meinung die Preise seien gestiegen bzw. gesunken. Die Nachfrage nach Mehrfamilienhäu- sern mit Mietwohnungen scheint un- gebrochen. Während 60% der Experten eine steigende Nachfrage beobachteten, meldeten gleichzeitig 53% von ihnen ein sinkendes Angebot. Dies suggeriert so- gar noch eine Verschärfung der Markt- lage im Vergleich zum Vorjahr. Über 70% der Experten beobachteten dem- entsprechend in den vergangenen 12 Monaten steigende oder sogar stark stei- gende Preise für Mehrfamilienhäuser.
Im engen Zusammenhang mit dem anhaltenden Preiswachstum steht die Renditeentwicklung von Mehrfamilien- häusern. Die Renditeerwartungen wur- den in den letzten Jahren stetig zurück- genommen. Bei Neubauten liegt der Mittelwert der gemeldeten Bruttoren- diten für gehandelte Mehrfamilienhäu- ser noch bei 4,06%. Die Bruttorenditen sind 2016 laut den Befragten nochmals gesunken und haben somit den tiefsten Stand seit dem Jahr 2000 erreicht. Die Einschätzung der Experten für Büro- und Geschäftsimmobilien ist auch dieses Jahr pessimistisch, wenn auch leicht positiver als 2015. 65% der Befragten meldeten für das Jahr 2016 eine rückläufige Nachfrage nach Flä- chen in diesem Bereich. Dies hat Konsequenzen für das Preis- niveau der Büro- und Geschäftsimmo- bilien. 61% der Befragten melden sin- kende Preise (Vorjahr 60%). Büro- und Geschäftsimmobilien haben es auf dem Markt weiterhin schwer.
Die Erwartungen für die Preisentwick- lung von Mehrfamilienhäusern sind
Preisentwicklung Mehrfamilienhäuser
20 40 60 80 100
Preiserwartung
stark steigend steigend rückläufig stark rückläufig
EFH
EWG 2016
MFH 2016
BGH
-100 -80 -60 -40 -20 0 %
2016
2015
2015
2015 2016
2015
stark rückläufig
3%
2%
3%
3%
2%
1% 14% 20%
rückläufig
27% 21% 29% 34% 10% 8% 62% 56% 47% 58% 46% 49% 34% 38% 22% 20% 23% 16% 21% 13% 42% 46% 3% 3%
stabil
steigend
stark steigend
0%
2%
1%
1% 13% 8% 0% 0%
86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 2016
Quelle: HEV Schweiz Immobilienumfrage 2016
Quelle: HEV Schweiz Immobilienumfrage 2016
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