HEV Jahresbericht 2017

JAHRESBERICHT 2017

Der schweizerische Liegenschaftsmarkt

DER SCHWEIZERISCHE LIEGENSCHAFTSMARKT Immobilienumfrage 2017 / 2018 HEV Schweiz

bilien . 56% der Befragten melden sin- kende Preise (Vorjahr 61%). Büro- und Geschäftsimmobilien haben es auf dem Markt weiterhin schwer.

während gleich viele rückläufige Preise erwarten und leicht weniger Personen einen Preisanstieg (18%). Die Erwartungen für die Preisentwick- lung von Mehrfamilienhäusern sind im Vergleich zu 2016 etwas vorsichtiger. Es gehen deutlich weniger Experten von steigenden oder sogar stark steigenden Preisen für das kommende Jahr aus (45% gegenüber 57% im Vorjahr). Da- bei erwarten 29% eine Ausweitung der Neubautätigkeit, während 51% davon ausgehen, dass diese konstant bleibt. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Zeichen der Marktsättigung nicht unbe- merkt bleiben. Das Mietzinswachstumdürfte 2018 kon- stant bleiben oder nochmals sinken. 45% der Befragten prognostizieren ins- gesamt unveränderte Wohnungsmie- ten. Hingegen gehen 47% davon aus, dass die Mieten sinken werden. Dies sind deutlich mehr Personen als im ver- gangenen Jahr, als 30% sinkende Mieten erwarteten. Die Experten gehen also von einer erschwerten Vermietbarkeit und somit von sinkenden Mieterträgen aus.

84% der Befragten rechnen für das Jahr 2018 mit konstanten Baukosten (Vor- jahr 71%). Für 2018 werden von 51% der Experten steigende Baulandpreise erwartet. Dies sind weniger als imVorjahr, als 60% stei- gende Baulandpreise erwarteten. Bei den Büro- und Geschäftsliegen- schaften sind die Erwartungen für die Preisentwicklung an allen Lagen pes- simistisch. An grossstädtischen Zent- rumslagen wird die Situation nicht ganz so kritisch eingeschätzt, doch auch hier erwarten 53% der Antwortenden sin- kende Mieten. Für die übrigen gross- städtischen Quartiere sowie Lagen in der Agglomeration oder in mittelgro- ssen Städten erwarten 67% respektive 81% sinkende Mieten. Die Erwartungen sind somit überall leicht positiver als im Vorjahr.

die EFH-Preise in der Genfersee-Region eher zu sinken scheinen, scheinen sie in der Region Basel sowie in Mittelland anzusteigen. In den Regionen Zürich, Ostschweiz und Alpenraum erwartet jeweils mehr als die Hälfte der Experten konstante Preise. Im Segment der Eigentumswohnun- gen beobachteten 63% eine gleich bleibende Nachfrage. Demgegenüber stellten 48% ein konstantes und 43% ein wachsendes Angebot fest. Damit bewegen sich die Einschätzungen im gleichen Bereich wie den Vorjahren, das Angebot scheint mehr oder weni- ger stabil bis leicht ansteigend. Auch bei den Eigentumswohnungen werden unterschiedliche Preisentwicklungen gemeldet. Während 37% der Experten gleichbleibende Preise melden, sind 26% der Meinung die Preise seien ge- sunken während 33% angeben, die Prei- se seien gestiegen. Auch hier wurden in der Region Genfersee sinkende Preise beobachtet, während das Bild in den anderen Regionen eher auf konstante oder leicht steigende Preise hinweist. Die Nachfrage nach Mehrfamilien- häusern mit Mietwohnungen scheint immer noch hoch. Während 55% der Experten eine steigende Nachfrage

beobachteten, meldeten gleichzeitig 42% von ihnen ein sinkendes Angebot. Dies scheint eine leichte Entspannung gegenüber dem Vorjahr darzustellen. Dennoch beobachteten 67% der Ex- perten in den vergangenen 12 Monaten steigende oder sogar stark steigende Preise für Mehrfamilienhäuser. Im engen Zusammenhang mit dem anhaltenden Preiswachstum steht die Renditeentwicklung von Mehrfami- lienhäusern . Die Renditeerwartungen wurden in den letzten Jahren stetig zu- rückgenommen. Bei Neubauten liegt der Mittelwert der gemeldeten Brut- torenditen für gehandelte Mehrfami- lienhäuser noch bei 3,92% gegenüber 4,06% im Vorjahr. Die Bruttorenditen sind 2017 laut den Befragten nochmals gesunken und haben somit den tiefsten Stand seit dem Jahr 2000 erreicht. Die Einschätzung der Experten für Büro- und Geschäftsimmobilien ist auch dieses Jahr pessimistisch, seit 2003 wurde sie nicht mehr so negativ einge- schätzt. 69% der Befragten meldeten für das Jahr 2017 eine rückläufige Nachfra- ge nach Flächen in diesem Bereich.

Die HEV Immobilienumfrage wird seit den 1980er Jahren durchgeführt. Befragt werden Fachleute der Immobilienbran- che in der ganzen Schweiz. Dieses Jahr verschickten die Fédération Romande Immobilière und die Chambre Gene- voise Immobilière die Fragebögen des HEV Schweiz ebenfalls an ihre Mitglie- der. Dadurch konnte die Datenbasis in der Westschweiz stark verbessert wer- den. Insgesamt nahmen über 210 Teil- nehmer an der Umfrage teil. Rückblick 2017 Die befragten Experten schätzen die Nachfrage nach Einfamilienhäusern für 2017 etwa gleich ein wie im Vorjahr. 67% der Antwortenden stellten keine Veränderung fest, 13% meldeten eine kleinere und 20% eine gestiegene Nach- frage. Im Vergleich zu 2016 empfanden mehr Personen, dass sich das Ange- bot an Einfamilienhäusern verkleinert habe. Eine Mehrheit von 65% empfand das Angebot als gleich gross. Im Ver- gleich zu 2016 beobachteten beinahe gleich viele Experten gleichbleibende Preise (44%). 21% gaben sinkende Prei- se an und 36% gaben steigende Preise an. Dabei scheint es relativ grosse regi- onale Unterschiede zu geben. Während

Aussichten 2018 Die befragten Experten erwarten 2018 bei den Einfamilienhäusern und Eigen- tumswohnungen weiterhin konstante Preise. Die Preise für Mehrfamilienhäu- ser dürften auch 2018 nochmals anstei- gen. Bei den Einfamilienhäusern gehen 58% der befragten Experten von kons- tanten Preisen aus, 17% erwarten sin- kende Preise (Vorjahr 30%) und 25% er- warten steigende Preise (Vorjahr 23%). Die Mehrheit der Experten rechnet mit einer gleichbleibenden Neubautätig- keit in diesem Bereich, so dass auch die Preise mehr oder weniger konstant blei- ben dürften. Bei den Eigentumswohnungen erwar- ten 51% der Experten konstante Preise, während 32% rückläufige Preise erwar- ten. Im Vergleich zum Vorjahr erwarten leicht mehr Experten konstante Preise,

Preisentwicklung Eigentumswohnungen in den vergangenen 12 Monaten (Antworten in %)

Dies hat Konsequenzen für das Preisni- veau der Büro- und Geschäftsimmo-

20 40 60 80 100

Preiserwartung

stark steigend steigend rückläu g stark rückläu g

EFH

EWG 2017

MFH 2017

BGH

-100 -80 -60 -40 -20 0 %

2017

2016

2016

2016 2017

2016

stark rückläufig

1%

3%

1%

3%

2%

2% 14% 14%

rückläufig

16% 27% 31% 29% 8% 10% 55% 62% 58% 47% 51% 46% 45% 34% 28% 22% 24% 23% 16% 21% 38% 42% 2% 3%

stabil

steigend

stark steigend

1%

0%

2%

1%

7% 13% 1% 0%

86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 2017

N

174

192

180

197

186

195

152

169

Quelle: HEV Schweiz Immobilienumfrage 2017

Quelle: HEV Schweiz Immobilienumfrage 2017

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