HEV Jahresbericht 2022

Der schweizerische Liegenschaftsmarkt

Preisentwicklung Wohnungsmarkt

Mietzinsen Da die kräftige Zuwanderung die Nach frage nach Mietwohnungen stärkt und das Angebot rückläufig ist, sind die Ange botsmieten erneut gestiegen. Gleichzei tig sind auch die Leerstände nochmals gesunken. Eine Erhöhung des hypo- thekarischen Referenzzinssatzes, spä testens im Herbst des kommenden Jah res, erscheint zurzeit als wahrscheinlich. Der hypothekarische Referenzzinssatz stützt sich auf den hypothekarischen Durchschnittszinssatz der Banken und wird vierteljährlich vom Bundesamt für Wohnungswesen publiziert. Es handelt sich um einen für die ganze Schweiz ein heitlichen Referenzzinssatz, welcher für Mietzinsanpassungen massgebend ist. Mietverträgen, welche auf diesem basie ren, könnten entsprechend nach oben angepasst werden. Mit einer Erhöhung des hypothekarischen Referenzzinssat zes von aktuell 1,25% auf 1,5% dürften die Mieten zum Beispiel um 3% erhöht werden. In den kommenden Jahren dro hen den Mietern durch eine Erhöhung des hypothekarischen Referenzzinssat zes und durch den gesetzlich erlaubten Ausgleich der Teuerung Mietzinserhö hungen von bis zu 10%.

Wir müssen berücksichtigen, dass die Nachfrage in den letzten Jahren auch wegen der Pandemie stark angestiegen ist, dieser Effekt lässt nun nach. Zudem beeinflusst die Aussicht auf höhere Hy pothekarzinsen selbstverständlich auch den Eigenheimmarkt. Man kann jedoch davon ausgehen, dass die Nachfrage weiter steigen wird, nicht zuletzt auch aufgrund des konstant positiven Wande rungssaldos der Schweiz. Die Attraktivität des Eigenheims ist un gebrochen. Trotz der höheren Hypo thekarzinsen gibt es keine Anzeichen für eine schwindende Attraktivität von Wohneigentum. Die Nachfrage über steigt auch 2023 das Angebot, und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Das Eigen heim ist gefragt wie eh und je. Das zeigt auch die Preisentwicklung von Wohnei gentum, welche seit Jahren nur eine Rich tung kennt. Transaktionspreise für Wohneigentum werden, unbeeindruckt von der Zins wende, weiter steigen. Zwar zeichnet sich eine Verlangsamung der Preisdyna mik ab, sinkende Eigentumspreise sind aber angesichts des äusserst knappen Angebots nicht zu erwarten.

Die Wohneigentums-Nachfrage ist kon stant hoch, gleichzeitig bewegt sich die Wohnbautätigkeit auf einem sehr tiefen Niveau. Wegen des daraus resultieren den knappen Angebots sind die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentums wohnungen 2022 weiter angestiegen. Das steigende Zinsniveau wird zwar für eine gewisse Entspannung sorgen, aber sinkende Preise erwarten wir auch 2023 nicht. Die Preisentwicklung von Immo bilien dürfte weiterhin nach oben zeigen, wenn auch mit einer schwächeren Dy namik. Anzeichen einer Verlangsamung sind insbesondere bei den Preisen für Wohnrenditeliegenschaften sichtbar. Der Anstieg der Wohnimmobilienpreise setzt sich fort. Im zweiten Quartal 2022 stiegen die Transaktionspreise für Eigen tumswohnungen und Einfamilienhäuser weiter. Lediglich die Preise für Mehrfa milienhäuser, die u.a. Wohnrenditelie genschaften privater und institutionel ler Investoren umfassen, gingen leicht zurück, nachdem sie im ersten Quartal 2022 gestiegen waren.

Transaktionspreise für Wohnimmobilien

140

130

120

110

100

90

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

Eigentumswohnungen (WP)

Mehrfamilienhäuser (WP)

Einfamilienhäuser (FPRE, IAZI, WP; Durchschnitt )

Transaktionspreise für Wohnimmobilien – Quelle: SNB, Dezember 2022

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