Jahresbericht-2020

Der schweizerische Liegenschaftsmarkt

Nachfrage nach Wohneigentum steigt weiter Mehr als die Hälfte der befragten Exper- ten verspürten letztes Jahr eine steigende Nachfrage für alle Formen von Wohnei- gentum. Das hat auch mit der aktuel- len epidemischen Lage zu tun. Für die Schweizerinnen und Schweizer ist schön wohnen noch wichtiger geworden. Durch das Homeoffice wird vermehrt Zeit zuhause verbracht. Deshalb hegen die Eigentümer ein grösseres Bedürfnis dieses Zuhause auch wohliger einzu- richten, welches sich in den eigenen vier Wänden nun mal besser verwirklichen lässt als in einer Mietwohnung. Das Angebot hingegen hinkt etwas hin- terher. In der Schweiz werden vermehrt Mietwohnungen und weniger Eigen- tumswohnungen gebaut. Auch Einfami- lienhäuser werden seltener, da das hip gewordene Mehrfamilienhaus eine bes- sere Rendite auf gleicher Parzellengrösse abwirft. Eine erhöhte Nachfrage mit ei- nem geringeren Angebot führt in einer volkswirtschaftlichen Situation zu einer Steigerung des Preises des behandelten Gutes. Einfamilienhäuser wurden somit auch dieses Jahr wieder teurer. Das be-

tizieren mehr als 75% sinkende Mieten. Die Erwartungen sind somit überall stark negativer als im Vorjahr. Für das Jahr 2021 erwarten rund Drei Viertel der Be- fragten eine sinkende Bruttorendite und sogar 80% eine rückläufige Neubautätig- keit für Büro- und Geschäftshäuser. 59% der Experten gehen von einemRückgang und 18% sogar von einem starken Rück- gang der Preise pro Quadratmeter bei Büro-/Geschäftsflächen aus. Das Mietzinswachstumdürfte auch 2021 bescheiden ausfallen oder sogar sinken. 59% der Befragten prognostizieren ins- gesamt unveränderte Wohnungsmieten. Hingegen gehen 33% davon aus, dass die Mieten sinken werden. Die Experten gehen also von einer er- schwerten Vermietbarkeit und somit von sinkenden Mieterträgen aus. Für 2021 (letzte Säule) erwarten 57% der antwortenden Immobilienexperten für ihr Marktgebiet steigende Preise. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Anteil Personen, die steigende Preise für Einfa- milienhäuser erwarten, nochmals zuge- nommen. Mietwohnungen schwerer vermittelbar

richten drei Viertel der Befragten. Der er- neute Preisanstieg betrifft alle Regionen der Schweiz. Über 60%der Experten sind der Meinung, dass auch nächstes Jahr mit einemweiteren Preisanstieg zu rech- nen ist. Die Preise für Stockwerkeigen- tum und Mehrfamilienhäuser werden gemäss den Experten ebenfalls steigen.

Büro und Gewerbeflächen am stärksten betroffen

Die Auswirkungen der Covid-19-Pan- demie scheinen im Büro und Gewer- begeschäft nicht lange auf sich warten zu lassen: Dieses Jahr erlebten 69% der befragten Experten eine verkleinerte Nachfrage. Die Preise mussten nachge- ben: 48% der Antwortenden verzeich- neten rückläufige Preise, 11% meldeten stark sinkende Preise. Bei den Büro- und Geschäftsliegenschaften werden die Er- wartungen für die Preisentwicklungen den aktuellen Umständen gerecht. An den grossstädtischen Zentrumslagen erwarten für das kommende Jahr wieder mehr als die Hälfte der Experten sinken- de Mieten. Für die übrigen grossstädtischen Quar- tiere sowie Lagen in der Agglomeration oder in mittelgrossen Städten prognos-

Preiserwartungen im Segment der Einfamilienhäuser

20 40 60 80 100

stark steigend steigend rückläufig stark rückläufig

-100 -80 -60 -40 -20 0 %

86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Für 2021 (letzte Säule) erwarten 57% der antwortenden Immobilienexperten für ihr Marktgebiet steigende Preise. Im Ver- gleich zum Vorjahr hat der Anteil Personen, die steigende Preise für Einfamilienhäuser erwarten, nochmals zugenommen.

Quelle: HEV Schweiz Immobilienumfrage 2020

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