Vorsicht Schimmel
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Wohnungen im Erdgeschoss sind im Allgemeinen stärker gefährdet als jene in höheren Stockwerken. Das liegt an der Möglichkeit aufsteigender Bodenfeuchte und von aus- sen eindringenden Wassers. Doch auch die kühleren und dem Regen exponierten Hausseiten im Nordwesten und Westen neigen im Gebäudeinnern häufiger zu Schimmel- bewuchs als andere Hausseiten (11). Zwar ist ihnen eine zu hohe Feuchtigkeit gemeinsam. Feuchte Wohn- und Kellerräume beruhen aber meist auf unterschiedlichen Problemen. In Wohnräumen verschärfen sich Feuchtigkeitsprobleme meist im Herbst und Winter. Im Herbst ist die milde, feuchte Aussenluft, die beim Lüf- ten nur mässig Feuchtigkeit abführt, zusammen mit der kalten Gebäudehülle problematisch. Im Winter hingegen sind die besonders kalten Aussentemperaturen unter null Grad kritisch (s. Seite 61). Anders verhält sich die Situation in Kellern. Für diese ist der Sommer eine ungünstige Jah- reszeit: Gelangt nämlich beim Lüften warme, feuchte Som- merluft in den Keller, kühlt sie ab und wird dabei noch feuchter. An den kühlen Kellerwänden steigt dadurch die Gefahr für Schimmelbewuchs an. Kellerfenster und -türen sollte man deshalb besonders an warmen Sommertagen geschlossen halten. Wohn- und Kellerräume: zwei unterschiedliche Problemkreise
GUT ZUWISSEN Die häufigste Ursache für Schimmelbewuchs ist Feuchtigkeitsniederschlag (Kondensationen) wegen kühler Wände oder hoher Feuchtigkeitsproduktion (z. B. durch Duschen, Kochen, Befeuchten). Seltener tritt Schimmelwachstumals Folge von Wassereintritt von aussen auf, verursacht durch Schlagregen, Risse, defekte Dachabdeckungen, Rohrleckagen und -brüche oder aufsteigende Bodenfeuchte. Ist ein Raum unter zu feuchten Bedingungen zugleich un- genügend durchlüftet – sei es weil die Bewohner falsch oder zu wenig lüften oder die Lüftungsmög- lichkeiten nicht ausreichen – kann sich die Situation verschärfen. Kosten undWertverlust Zu hohe Feuchtigkeit und Schimmelwachstum sind für den Gebäudebesitzer nicht zu unterschätzende Probleme. Nicht nur können in relativ kurzer Zeit erhebliche Schäden am Gebäude entstehen, die hohe Sanierungskosten mit sich bringen. Es können auch schwer zu sanierende Schä- den auftreten, die letztlich zu einem Wertverlust der Lie- genschaft führen. Dringt Wasser in die Dämmmaterialien der Aussenwände, stellen sich mehrere negative Folgen ein: So können die Dämmmaterialien verschimmeln. Da auch die Dämmwir- kung nachlässt, steigt der Verbrauch an Heizenergie und an der Innenseite der erkalteten Aussenwände wird weiterer Schimmelbewuchs begünstigt.
Bilder: 7 Von aussen eingedrungenesWasser verursachte einen Schaden in einem Kinderzimmer. Beat Habegger 8 Feuchter Keller. Claudia Vassella 9 Morsche Faserplatte unter Verputzschicht. Beat Habegger
BAG – Vorsicht Schimmel | 9
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