HEV Jahresbericht 2016

JAHRESBERICHT 2016

Rechtsprechung

Rechtsprechung

Tätigkeit der Schlichtungsbehörden

Hohe Wohnzufriedenheit in der Schweiz

Bei den Schlichtungsbehörden gingen zwischen 1. Juli 2015 und 30. Juni 2016 31’438 Anfechtungen ein. Dies waren 2‘883 mehr als im Vorjahr. Gemessen an den über zwei Millionen Mietverhältnissen in der Schweiz wer- den die Schlichtungsbehörden weiter- hin selten angerufen. Zwischen 1. Juli 2015 und 30. Juni 2016 wurden insge- samt 31‘807 Fälle erledigt, davon 22‘516 Fälle von den Schlichtungsbehörden. In 16‘061 Fällen konnte eine Einigung zwi- schen den Parteien erzielt werden. Dies entspricht einem Anteil von 71,33% der von den Schlichtungsbehörden erledig- ten Verfahren. In 5‘001 Fällen (22,21%) konnte durch die Schlichtungsbehör- den keine Einigung herbeigeführt wer- den. In 1‘454 Fällen (6,46%) konnten die Schlichtungsbehörden aufgrund der gesetzlichen Grundlagen direkt einen Entscheid fällen. 9‘291 Fälle wurden anderweitig erledigt (Rückzug, Nicht- eintreten, Gegenstandslosigkeit oder Überweisung ans Schiedsgericht).

In einer vom LINK-Institut durchge- führten Umfrage im Auftrag der NZZ undWüest und Partner, bei der mehr als 1200 Personen teilnahmen, erreichten die Themen „Lage des Hauses“ sowie „schön eingerichtete Wohnung“ den vierten und fünften Platz in der Ranglis- te der bedeutendsten Lebensbereiche. Das Thema Wohnen hat also eine zen- trale Bedeutung für die Lebenszufrie- denheit von Menschen. Um die Zufriedenheit mit der aktuellen Wohnsituation zu messen, wurden zwei Gruppen von Faktoren gebildet. Eine erste Gruppe von Faktoren bezieht sich auf dieWohnung imengeren Sinne, die- se Aspekte werden „interne Faktoren“ genannt. Die zweite Gruppe von Fak- toren bezieht sich auf die Umgebung. Diese Aspekte werden „externe Fakto- ren“ genannt.

Sonne in der Wohnung am höchsten: 69% sind damit sehr zufrieden und wei- tere 27% sind eher zufrieden. An zweiter Stelle folgt die Zufriedenheit mit dem allgemeinen Komfort. Darin zeigt sich die allgemein sehr hohe Zufriedenheit der Hauseigentümer und Mieter mit ih- rer Wohnsituation. Am unzufriedensten sind die Bewoh- nerinnen und Bewohner mit dem Energieverbrauch der Geräte sowie mit dem Ausbaustandard der Badezimmer. Doch auch in diesem Bereich sind im- mer noch 39% der Befragten sehr zufrie- den und weitere 44% eher zufrieden. Bei den wohnungsexternen Faktoren ist die Zufriedenheit mit der Erreichbarkeit per Auto am höchsten, an zweiter und dritter Stelle rangieren die Grünflächen in der Umgebung sowie die Nähe zu Schulen und Kindergärten. Beim Steu- erfuss in der Gemeinde sowie beim kul- turellen Angebot ist die Unzufrieden- heit am grössten.

Behandelte Fälle 1. Juli 2015 – 30. Juni 2016: 31‘807 Davon durch Schlichtungsbehörden: 22‘516

1‘464 7%

16‘061 71%

5‘001 22%

Einigung Entscheid Nichtentscheid

Wie die Grafik der internen Faktoren zeigt, ist die Zufriedenheit mit Licht und

Quelle: Bundesamt für Wohnungswesen

Aktuelle Wohnzufriedenheit, externe Faktoren

0%

100%

Themenspektrum der behandelten Fälle

74%

24%

Erreichbarkeit mit demAuto

1.7.11– 30.6.12

1.7.12– 30.6.13 1.7.13– 30.6.14 1.7.14– 30.6.15 1.7.15– 30.6.16

69%

26%

Grünflächen im Quartier, in der Umgebung

Anfangsmietzins Mietzinserhöhung Mietzinssenkung

676

676

697

874

963

Nähe zu Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten

64%

31%

2‘032 1‘613 1‘025 5‘142 6‘895

1‘986 2‘551 1‘083 5‘758 7‘263 1‘929 8‘511

1‘906 2‘755 1‘275 6‘019 7‘962 1‘955 8‘931

1‘767 1‘524 1‘200 6‘349 8‘105 1‘948 7‘226

1‘464 3‘532

46%

48%

Verhältnis zu Nachbarn im Quartier, der Umgebung

Nebenkosten

1‘139

Kinderfreundlichkeit des Quartiers, der Umgebung

56%

37%

andere Anfechtungsgründe

5‘988 7‘475 1‘955 9‘291

63%

28%

Öffentliche Verkehrsmittel in der Nähe

Kündigungsschutz Mietzinshinterlegung

Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe

55%

36%

1‘531

Länge des Arbeitsweges

52%

36%

andere Fälle*

7‘992

Umgebungslärm

45%

41%

Total

26‘771

29‘757

31‘500

28‘993

31‘807

Kulturelles Angebot im Quartier, bzw. des Dorfs

25%

52%

Quelle: Bundesamt für Wohnungswesen *andere Fälle: Rückzug, Nichteintreten, Gegenstandslosigkeit oder Überweisung ans Schiedsgerich t

Steuerfuss in der Gemeinde

17%

49%

sehr zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden völlig unzufrieden

Basis: alle befragten (N=1264) Quelle: Immo-barometer, Neue Zürcher Zeitung / Wüest & Partner, 2016

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