HEV Jahresbericht 2024

JAHRESBERICHT 20 24 Weitere politische Sachthemen

erklärte diese Praxis im Jahr 2016 für unzulässig. Der Natio nalrat und der Ständerat einigten sich nach langem Hin und Her in der Herbstsession 2024 auf einen komplizierten Kom promiss. Dieser lautet wie folgt: Können an einem lärmbelasteten Standort die IGW nicht eingehalten werden, darf eine Baubewilligung nur erteilt wer den, wenn bei jeder Wohneinheit: 1. zur Be- und Entlüftung der lärmempfindlichen Räume eine kontrollierte Wohnraumlüftung installiert wird, und ein Kühlsystem vorhanden ist oder mindestens ein lärm empfindlicher Raum über ein Fenster verfügt, bei dem die IGW eingehalten sind, 2. mindestens die Hälfte der lärmempfindlichen Räume über ein Fenster verfügt, bei dem die IGW eingehalten sind, oder 3. mindestens ein lärmempfindlicher Raum über ein Fens ter verfügt, bei dem die IGW eingehalten sind, sowie ein privat nutzbarer Aussenraum zur Verfügung steht, bei dem die IGW eingehalten sind; und der bauliche Mindestschutz gegen Aussen- und Innen lärm angemessen und verhältnismässig verschärft wird. Der HEV Schweiz hätte nach Rücksprache mit Experten eine weniger komplizierte und in der Praxis einfacher umsetz

bare Lösung bevorzugt, die weniger Planungsaufwand und Kosten nach sich zieht. Er hätte die Verankerung der bereits erprobten Lüftungsfensterpraxis im USG begrüsst. Sie wurde bereits vielfach erfolgreich realisiert. Der HEV Schweiz be grüsst aber im Grundsatz, dass endlich ein Kompromiss ge funden werden konnte und der Lärmschutz gelockert wird. Denn eine Lösung tut Not, um das Bauen in lärmbelasteten Gebieten und die Siedlungsverdichtung nach innen zu er möglichen. Es wird sich in der Praxis zeigen, ob die neue Re gelung fürs Bauen an lärmbelasteten Standorten tatsächlich eine Verbesserung bringen wird. Deren Inkrafttreten wird al lerdings noch einige Zeit dauern, zumal auf Verordnungsstufe die konkrete Umsetzung vorab geregelt werden muss. Bei spielsweise bestehen derzeit keine IGW für den Aussenraum. « Der HEV Schweiz begrüsst aber im Grundsatz, dass endlich ein

Kompromiss gefunden werden konnte und der Lärmschutz gelockert wird. »

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